Schematherapie ist eine ergänzende Methode zur Behandlung von tiefgreifenden psychischen Problemen. Sie hilft Menschen, die in ihrer Kindheit emotionale Verletzungen erlitten haben und deshalb bestimmte starre Muster (Verhaltensweisen und Emotionen) entwickelt haben, die ihnen im Erwachsenenalter Probleme bereiten. Diese „Schemata“ werden aktiviert, wenn sie sich gestresst oder überfordert fühlen, und führen zu starken emotionalen Reaktionen.
Dieser Ansatz hilft den Betroffenen, diese Schemata zu erkennen und zu verstehen. Dann lernen sie statt auf ungesunde Verhaltensweisen zurückzugreifen, ihre emotionalen Bedürfnisse auf gesunde Weise umzusetzen. So wird ein „hilfreicheres Schema“ schrittweise aufgebaut, das ihnen hilft, besser mit stressigen Situationen umzugehen.
Hierfür spielt die Beziehung zwischen Therapeutin und Patient*in eine wichtige Rolle, um die emotionalen Bedürfnisse zu erfüllen, die in der Vergangenheit vernachlässigt wurden. Als Techniken werden u. a. Stuhldialoge und Vorstellungsübungen eingesetzt, um die emotionalen Muster zu verändern.
Die Schematherapie konzentriert sich auf emotionale Aktivierung und Veränderung, da dies der Schlüssel zur Bewältigung chronischer Probleme ist. Sie bietet Menschen, die das Gefühl haben, bereits viel verstanden zu haben, aber dennoch keine Veränderung erleben, eine Möglichkeit zur Veränderung auf der Ebene von Emotionen und Verhalten.